Nach einer Woche wwoofern auf der Farm hatten wir zwei Tage frei und haben Edmonton besucht.

Edmonton ist eine sehr junge Stadt, Downtown mit der Skyline und die meisten Museen und Theater sind in den letzten 50 Jahren entstanden.

Zuerst der Pelzhandel, danach die Holzwirtschaft und später natürlich die riesigen Erdölvorkommen haben der Stadt zum großen Reichtum verholfen.

Rund 1,5 Millionen Kanadier haben ukrainische Wurzeln, es ist die größte Diaspora außerhalb des Mutterlandes.
Eine der größten ukrainischen Gemeinden Kanadas findet sich in Edmonton. Die Berliner Zeitung nannte die Stadt in einem Artikel sogar „Klein Kiew“. Hier eine interessante sozio-demographische Aufstellung der ukrainischen Kanadier:

https://www150.statcan.gc.ca/n1/pub/36-28-0001/2022004/article/00003-eng.htm

Ein guter Artikel über die Beziehungen der beiden Länder in den letzten 30 Jahren:

https://www.ukrinform.de/amp/rubric-other_news/3393770-ukrainekanada-wie-nah-sind-wir-einander-in-30-jahren-gekommen.html

Wir haben ein ukrainisches Geschäft besucht und die ukrainische katholische Kirche gesehen, wir haben mit einigen Menschen gesprochen.
Unser Gefühl entspricht so ziemlich der soziologischen Statistik: die Mehrzahl der Ukraine-Kanadier sind Urgroßenkelinnen und Urgroßenkel der ukrainischen Emigranten von vor über 100 Jahren. Die sowjetische und die heutige Ukraine ist für viele wohl etwas sehr abstraktes gewesen. Der Krieg in der Ukraine ist in ganz Kanada natürlich ein großes Thema und die Geflüchteten werden mit offenen Armen aufgenommen.

Eine sehr schöne Ausstellung mit dem für uns sehr passenden Namen „Road Trip“ durften wir in der Art Gallery of Alberta anschauen:

Eine große Rolle im Leben der Stadt nehmen die Eishockeyspiele der NHL ein. Das Eisstadion ist mitten in der Stadt, am Römer sozusagen! Und auch die Förderung der jungen Talente im Eiskunstlauf kommt nicht zu kurz, Training mitten in der Mall…!

https://edmontonjournal.com/news/local-news/fighting-by-playing-ukrainian-u25-mens-ice-hockey-team-visits-edmonton-on-tour-to-save-sport-in-wartorn-country

Ja, apropos MALL, WEST EDMONTON MALL… ein Konsumtempel mit 800(!) Geschäften auf der Fläche der 100 Fußballfelder, mit Vergnügungspark und Schwimmbad und was nicht noch alles…

Hier finden sich die Zara’s und die Levi’s Tür an Tür mit Cartier und Tiffany, und auch sehr spezialisierte Geschäfte findet man hier, zum Beispiel ein riesiger Laden nur für Billard-Bedarf:)

Wir haben gestern zum ersten Mal in vier Monaten einen Nachmittag mit Shoppen verbracht… ist das anstrengend!😅

Größte Mall Nordamerikas
eigentlich sehen alle Malls gleich aus, aber ein Autosalon+ Werkstatt mittendrin ist neu:)

Übrigens geht Shopping in den second hand-Läden in Kanada genauso toll wie in Neuseeland. Die Shops heißen nur nicht OP-Shops wie auf der Südhalbkugel sondern Thrift Store oder Vintage Store. Excellent sortiert, riesig, hell, warm und sauber sind sie alle! Und die Idee der Wiederverwendung und -verwertung wird großartig umgesetzt!

Heute früh war wieder Arbeiten auf der Farm angesagt, Tiere versorgen und in der Küche mithelfen.